Das Feuerschutzwesen, entstanden aus Selbstschutzgedanken und dem Gefühl nachbarlicher Verbundenheit und Hilfsbereitschaft, hat, wie in allen Gemeinden, auch in Rilchingen-Hanweiler eine lange Tradition. Schon seit 1848 bestand eine Pflichtwehr, die vom Gemeinderat gewählt und immer für drei Jahre verpflichtet wurde. Da diese Wehr gezwungenermaßen nur zweimal im Jahr den Ernstfall übte, zweifelten einige besorgte Bürger deren Einsatzbereitschaft an und gründeten 1898 aus Angst um Leib und Leben, um Hab und Gut eine organisierte Freiwillige Feuerwehr. Als Gründungsmitglieder sind die Namen Nikolaus Bur, Josef Krauser, Hans Bubel, Baptist Klingler, Ferdinand Schreiber und Willi Schleußner bekannt. Diese Männer bauten unter primitivsten Bedingungen innerhalb kurzer Zeit eine schlagkräftige Wehr auf. Die Ausrüstung bestand aus einer Druckpumpe aus dem Jahre 1848, in die das Wasser mit Segeltucheimern eingefüllt wurde und die dann von sechs Wehrmännern bedient werden mußte.Weiterhin besaß man eine Anstelleiter und zwei überdimensionale Einreißhaken. Die Uniformen bestanden derzeit aus einem Rock, der dem der preußischen Infanterie glich, sowie einem Lederhelm und einem Hanfgurt. Die Mannschaftsstärke betrug ca. 25 Mann.
Bedingt wegen personeller Engpässe durch Einberufung in den 1. Weltkrieg (1914-1918), die Führung wechselte während des Weltkrieges mehrfach zwischen Nikolaus Bur, Ferdinand Schreiber und Willi Schleußner, kam es zwangsläufig zur Wiedereinführung einer Pflichtwehr. Nach Kriegsende bekam die Wehr eine aus Heeresbeständen stammende Saug- und Druckpumpe, die von Pferden gezogen wurde, gummierte Schläuche, eine Auszieh- und drei Steckleitern. Die alte Druckpumpe wurde vom 1. Brandmeister Willi Schleußner an ein Museum übergeben.
Da die Pflichtwehr aber nicht mehr den Ansprüchen dieser Zeit entsprach, veranlaßte der Amtsbürgermeister Günther unter den Mitgliedern des einheimischen Sport- und Turnvereins eine Werbeaktion mit dem Ergebnis, daß sich am 15. Mai 1920 eine kleine noch verbliebene Schar von aktiven Feuerwehrmännern sowie zwanzig Sportler dem Kommando des 1. Brandmeisters Schleußner unterstellten und die Freiwillige Feuerwehr wieder auf leben ließen. Unter der Wehrführung von 1 Brandmeister Willi Schleußner, 2. Brandmeister Jakob Wilzius, Steigermeister Peter Greff, Spritzenmeister Willi Folsche, Schriftführer Anton Greff und Kassierer Josef Ranker wuchs die Mitgliederzahl schnell auf 50 aktive Wehrmänner an und 1927 konnte man sogar eine Feuerwehrmusikkapelle ins Leben rufen, die unter der Leitung von Wilhelm Wagner jahrelang bei Feierlichkeiten und Veranstaltungen im Ort aufspielte.
Im Jahre 1928 übernahm Karl Krüger das Amt des 1. Brandmeisters vom ausscheidenden W. Schleußner. Nach der Rückgliederung der Saar zum Deutschen Reich im Jahre 1935 mußte die Feuerwehr aufgrund des deutschen Feuerlöschgesetzes von 1933, in dem u.a. die bis heute gültigen Dienstgrade eingeführt wurden, total umorganisiert werden und die Personalstärke auf 35 Mann reduziert werden.
Oberbrandmeister Karl Krüger wurde von 1936-1957 zum Amtswehrführer ernannt und mit der technischen Leitung der Feuerwehren von Rilchingen-Hanweiler, Kleinblittersdorf, Auersmacher und später Sitterswald betraut. Die Führung des Löschzuges wechselte zu Paul Krauser und Gotthold Hötzel als Stellvertreter. Im Laufe des 2. Weltkrieges (1939-1945) wurde die Feuerwehr, um den Brandschutz zu gewährleisten,mit Kräften aus der Hitlerjugend personell aufgestockt. Man erhielt sogar aus Wehrmachtsbeständen eine Motorpumpe TS 8, die aber nach Kriegsende von den Allierten beschlagnahmt wurde, viele der sonstigen Ausrüstungsgegenstände wurden entweder gestohlen oder zerstört. Die wenigen Geräte, die man noch vorfand, waren in einer alten Scheune untergestellt, da das alte Gerätehaus neben der Schule am Denkmal total zerstört war. Da von den Heimkehrern keiner mehr der Feuerwehr beitrat, wurde der Feuerwehrbetrieb von einigen älteren Feuerwehrmännern und etlichen Jugendlichen aus der HJ aufrechterhalten und mit der Zeit unter der Leitung von Oberbrandmeister Paul Krauser wieder ausgebaut. Trotz enormer wirtschaftlicher Probleme unserer Gemeinde wurde die Feuerwehr technisch weiter ausgerüstet. Die Gemeinde beschaffte so u.a. bereits 1948 eine Tragkraftspritze TS 8/8, baute 1950 ein neues Feuerwehrgerätehaus am Denkmal und im Jahr 1951 wurde die Ausrüstung gar durch ein Löschgruppenfahrzeug LF8 der Marke Citroen komplettiert, es wurden ferner Steck-, Hakenleitern und Atemschutzgeräte beschafft. Das damalige Gerätehaus wird noch heute vom Obst- und Gartenbauverein als Geräteschuppen benutzt und das LF8 war sogar bis 1986 als Einsatzfahrzeug im Dienst.
Löschzugführer Paul Krauser übergab 1954 aus Altersgründen sein Amt an seinen bisherigen Stellvertreter Löschmeister Theo Gottwalles, der den Löschzug bis 1963 leitete und dann die Führung wiederum an seinen Stellvertreter Oberbrandmeister Emil Ranker übergab, der im Jahre 1964 mit seinem Stellvertreter OBM Karlheinz Podewin die bis heute bestehende Jugendwehr gründete.
Ende der 60er Jahre sah sich die Gemeinde gezwungen, der Feuerwehr ein neues Gerätehaus zu bauen, da das „alte“ Gerätehaus aus dem Jahr 1951 den Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. Man fand im ehemaligen Kiesschart-Gelände einen idealen Standort und so übergab Bürgermeister Emil Schreiber im August 1969 dem Löschzug ein für damalige Verhältnisse hochmodernes Feuerwehrgerätehaus im Sport- und Kulturzentrum. Gleichzeitig erhielt der Löschzug ein zweites, ganz neues Löschgruppenfahrzeug LF8 der Marke Mercedes. Infolge der immer größer werdenden Anforderungen an den Löschzug Rilchingen-Hanweiler wurde der Fuhrpark 1973 durch einen Mannschaftstransportwagen MTW der Marke VW-Bus und kurzzeitig mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug TSF der Marke Ford Transit erweitert. Nach der Eingemeindung im Jahre 1973 zur Gemeinde Kleinblittersdorf wurde der selbstständige Löschzug in einen Löschbezirk der Freiwilligen Feuerwehr Kleinblittersdorf umgewandelt.
Mit Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze übergab OBM Emil Ranker 1977 die Löschbezirksführung an seinen langjährigen Stellvertreter OBM Karlheinz Podewin, der dann gemeinsam mit seinem Stellvertreter BM August Klein den Löschbezirk neben den üblichen Aufgaben im Brandschutz ausbildungs- und auch ausrüstungsmäßig auf Öl- und Gefahrguteinsätze spezialisierte. Nach dem 1986 das LF8 Citroen und das TSF altersbedingt ausgemustert wurden, übergab Bürgermeister Robert Jeanrond am 30. April 1989 ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 Mercedes mit einem Wassertank von 1200 Liter Inhalt. Oberbrandmeister Podewin leitete den Löschbezirk bis Dezember1989 und übergab nach 40 ereignisreichen Dienstjahren die Löschbezirksfuhrung an Oberbrandmeister Erwin Kehl und dessen Stellvertreter BM Ludwig Kühn.