Erfolgreiche grenzüberschreitende Übung in Grosbliederstroff

Auf Einladung der Sapeurs-Pompiers de la Moselle (SDIS 57) fand am 10. Juli eine gemeinsame Übung der französischen Wehren und der FF Kleinblittersdorf statt. Das Übungsgelände befand sich in einem Gewerbegebiet im benachbarten Grosbliederstroff.

Es war die erste gemeinsame Übung seit der Unterzeichnung der „Vereinbarung über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Feuerwehren zwischen der Präfektur des Départements Moselle (Frankreich) und dem Ministerium für Inneres, Bauen und Sport des Saarlandes (Deutschland)“. Diese wurde im April 2025 geschlossen. Bereits vorher gab es immer wieder gemeinsame Übungen mit französischen und deutschen Feuerwehren und auch grenzüberschreitende Einsätze. Grundlage hierfür war eine Vereinbarung aus 1977, die erkennbar in die Jahre gekommen war und wichtige organisatorische Fragen offenließ. So gab es keine rechtliche Grundlage mit einem Fahrzeug, auf dem Blaulicht montiert ist, in einen anderen Staat zu fahren, geschweige denn Blaulicht und Martinshorn einzuschalten.

Dennoch siegte der Pragmatismus und entlang der Grenze hat man sich gegenseitig unterstützt. Bei Großbränden in der Gemeinde Kleinblittersdorf kamen mehr als einmal die Pompiers aus Saareguemines in die Gemeinde Kleinblittersdorf und boten ihre Hilfe an, die auch gerne angenommen wurde. Auch die Feuerwehr Kleinblittersdorf ist schon das ein- oder andere Mal in Frankreich zur Hilfe geeilt, wie z.B. beim Brand eines Palettenlagers 2017 in Grosbliederstroff.

Es war viel Politprominenz anwesend, allen voran von der französischen Seite Pascal Bolot (Präfekt Département Moselle), Jérôme Spinoza (französischer Generalkonsul in Saarbrücken) und von der deutschen Seite unser Innenminister Reinhold Jost sowie Rainer Lang, Bürgermeister und Karl Peter Fuhr, Beigeordneter (beide Kleinblittersdorf). Dementsprechend war das Medieninteresse sehr groß und es waren auch mehrere Kamerateams vor Ort.

Die Feuerwehr war u.a. vertreten durch Jérôme Boulanger, Directeur départemental par interim; Matthieu Oberhauser, Commandant de Compagnie; Sebastian Quinten, stellvertretender Landesbrandinspekteur des Saarlandes und Tony Bender, Brandinspekteur des Regionalverbandes.

Bei der Übung wurde das Hytrans Fire System (HFS) vorgeführt. Das Département Moselle verfügt über zwei solcher Fahrzeuge und für das Saarland ist eine Beschaffung in Planung. Mit dem System können große Mengen Lösch- oder Lenzwasser über 1000 Meter befördert werden. Mittels einer hydraulischen Tauchpumpe wurde das Wasser aus der Saar entnommen. Je nach Länge der Förderstrecke können bis zu 8000 Litern Wasser pro Minute gefördert werden. Mit unseren Schläuchen müssten dafür 8 bis 10 Förderleitungen nebeneinander verlegt werden. Der Aufbau ist aufwendig, aber wenn die Wasserentnahmestelle hergerichtet ist, geht das Verlegen der Schlauchleitung (Durchmesser 150mm) zügig. Am Leitungsende kann das Wasser dann auf bis zu 5 herkömmlichen Leitungen weiter verteilt werden. Die Fahrzeugbesatzung dieses Fahrzeuges, das aus Forbach kam, hatte die Aufgabe, die Wasserversorgung der verschiedenen Einheiten sicherzustellen. Hierzu wurden ein Teleskopmast mit einer Höhe von 46 Metern und ein Großtankfahrzeug mit 11500 Litern des SDIS 57 und zwei Löschfahrzeuge der FF Kleinblittersdorf versorgt. Es wurden ca. 4000 Liter pro Minute gefördert.

Technisch funktionierte die Zusammenarbeit. Es werden zwar bei den wasserführenden Armaturen unterschiedliche Kupplungssysteme verwendet, aber hier im Grenzbereich sind schon seit Jahren auf vielen Fahrzeugen beiderseits der Grenze entsprechende Übergangsstücke verladen. So war es unproblematisch mit einem Kleinblittersdorfer Fahrzeug Wasser aus der französischen Leitung zu entnehmen und damit den französischen Teleskopmast zu versorgen.

Problematischer ist da schon die Verständigung. Sprachprobleme sind allgegenwärtig. Wenige Feuerwehrangehörige beiderseits der Grenze sprechen beide Sprachen. Brandinspekteur Tony Bender, der selbst zu dieser Gruppe gehört, berichtete, dass es im landesweit zwischenzeitlich ein Wörterbuch mit einer Übersetzung der französischen Dienstgrade, Fachbegriffe usw. gibt. Auch existiert landesweit eine Melderschleife, über die zweisprachige Führungskräfte alarmiert werden können, um so bei Einsätzen sprachlich zu unterstützen.

Schwieriger ist es bei der Kommunikationstechnik. Es ist nicht möglich, direkt über Funk zu kommunizieren, da unterschiedliche Systeme verwendet werden.

Auch wenn bei der Zusammenarbeit noch viel verbessert werden kann und mit Sicherheit wird, sind die Feuerwehren, wie auch schon bisher, sicher in der Lage, sich gegenseitig zu unterstützen.

Die Teilnehmenden Kräfte kamen aus Forbach, Faulquemont, Sarreguemines, Freyming-Merlebach und Kleinblittersdorf.

Nach getaner Arbeit gab es auf Einladung der französischen Kameraden noch einen gemeinsamen Imbiss, für den wir uns herzlich bedanken.


Spatenstich Feuerwehrhaus Kleinblittersdorf

Am 03.07. wurde der erste Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus der Gemeinde Kleinblittersdorf an der Spiel- und Sporthalle in Kleinblittersdorf ausgeführt. Im Beisein von vielen Gästen aus der Politik und von der Feuerwehr gaben u.a. der Innenminister Reinhold Jost und der Bauherr, Bürgermeister Rainer Lang, Informationen zu dem Projekt. Nach mehrjähriger Vorplanung wurde bereits 2021 ein Grundsatzbeschluss des Gemeinderates für das neue Gebäude gefasst.

Das künftige Zuhause des Löschbezirkes Kleinblittersdorf wird über drei Stellplätze für Feuerwehrfahrzeuge verfügen. Hinzu kommen noch ein Schulungsraum und weitere Räume, die zu einem modernen Feuerwehrhaus gehören. Es wird auch die Technische Einsatzleitung (TEL) der Gemeindewehr beherbergen. Dort wird dann bei Großschadenslagen wie Unwetter oder Hochwasser die Koordination der Kräfte und Einsätze von der Leitstelle für unseren Einsatzbereich übernommen.

Der Spatenstich fand gut neun Jahre nach dem Spatenstich für das Feuerwehrhaus zwischen den Ortsteilen Sitterswald und Auersmacher statt, das vom LB Mitte betrieben wird. Nachdem auch das Feuerwehrhaus Rilchingen-Hanweiler umgebaut und modernisiert wurde, ist der Neubau eine weitere Investition der Gemeinde Kleinblittersdorf in die Sicherheit ihrer Bürger.

Da der Nachwuchs für die Feuerwehr sehr wichtig ist durften Mitglieder der Jugendwehr nach dem offiziellen Spatensicht auch zur Schaufel greifen.

Das jetzt genutzte Gebäude des LB Kleinblittersdorf war nicht als Feuerwehrhaus gebaut worden. In den 1950-er Jahren wurde eine alte Scheune mit Stallungen im Ortskern umgebaut. Da bis Ende der 1970-er Jahre Frauen nicht in die Feuerwehr durften, war eine Geschlechtertrennung nicht vorgesehen. Durch die Ausweitung der Aufgaben und die Entwicklung der Fahrzeuge, mussten die Garagen mehrmals vergrößert und teilweise der Garagenboden vertieft werden. Zwei Fahrzeuge stehen hintereinander. Die TEL ist zu klein und besteht nur aus einem Raum. Das Gebäude ist nicht mehr zeitgemäß und kann den Anforderungen an ein modernes Feuerwehrhaus nicht mehr genügen.

Um so größer ist die Vorfreude der Mitglieder des LB Kleinblittersdorf auf das neue Domizil. Man wird sich z.B. nicht mehr in den Fahrzeughallen umziehen, nachdem die Fahrzeuge ins Freie gefahren wurden. Durch die Umkleideräume mit Geschlechtertrennung ist die persönliche Schutzausrüstung bei Betreten der Fahrzeughalle angelegt.

Die geplanten Baukosten liegen bei fünf Millionen Euro, die vom Land mit einer Million Bedarfszuweisung bezuschusst werden. Die Rohbauarbeiten sollen am 04.08. beginnen. Die Fertigstellung ist bis Ende 2026/Anfang 2027 geplant.

Die noch vor wenigen Jahren von dem Land zu Erlangung der Fördermittel geforderte massive Eigenleistung der Feuerwehrleute ist heute glücklicherweise kein Thema mehr.

Fotos: Silke Martin


Gemeinsame Übung Jugend- und Aktive Wehr

Der 28. Juni wurde von einigen Mitgliedern der Jugendwehr des Löschbezirkes Mitte sehnsüchtig erwartet. An diesem Samstag, nachmittags um 15 Uhr, stand wieder die jährliche gemeinsame Übung mit „den Großen“ statt. Nach dem gemeinsamen Antreten wurden die Fahrzeugbesatzungen eingeteilt. Sie waren aus Mitgliedern der Jungendwehr und der Aktiven Wehr gemischt.

Es ging wieder zum Mühlenwaldweiher. Dort wurde die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer geübt. Eine Gruppe arbeitete mit einer im Fahrzeug eingebauten Pumpe, eine zweite mit einer tragbaren Pumpe, einer sog. Tragkraftspritze. Unter Anleitung und mit Hilfe der Aktiven Kameraden wurde die Saugleitung von den zuständigen Trupps. aufgebaut und zu Wasser gebracht. Ein anderer Trupp baute die Schlauchleitungen bis zu der Wasserabgabe auf. Das Wasser wurde gefördert und mittels verschiedener Strahlrohrtypen wieder zurück in den Weiher verbracht. Wer wollte konnte auch den sog. Ansaugvorgang (Der Begriff ist zwar physikalisch nicht korrekt, aber umgangssprachlich gängig.) mal selbst probieren.
Danach wurde alles wieder gemeinsam zurückgebaut und die Fahrzeuge wurden wieder einsatzbereit gemacht. Aufgrund der hohen Temperaturen gab es bei der persönlichen Schutzausrüstung Erleichterungen.

Im Anschluss wurde noch in der schönen Weiheranlage gegrillt und man saß zusammen. Hierzu war auch die Altersabteilung geladen.

Es war eine gelungene, lehrreiche Übung die allen Spaß gemacht hat.

Wir bedanken uns beim Angelsportverein Auersmacher e. V. für die Zurverfügungstellung der Anlage und bei Karl-Leo Bohr und Martin Hector für die Organisation der Übung.


AWO bedankte sich bei Feuerwehr

Die Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Sitterswald hat sich anlässlich des Wald- und Wiesenfestes am 29.06. nochmals bei der Freiwilligen Feuerwehr Kleinblittersdorf bedankt. Das Gebäude brannte Anfang August 2024. Man war sich einig, dass der schnelle und beherzte Einsatz der Feuerwehr größere Schäden an dem gemeindeeigenen Gebäude, das die AWO nutzt, und einem angrenzenden Wohnhaus verhindert hat.

In Zeiten, in denen man immer öfters von Übergriffen auf Einsatzkräften hört, ist es für uns aufbauend, wenn unsere Arbeit von den Betroffenen gewürdigt wird. Und so war es für uns ein schönes Erlebnis, den Dank der AWO, vertreten durch Heike Kayser, entgegenzunehmen. Sie fügte Ihrem Dank noch einen Scheck für die Feuerwehr bei.

Die anwesenden Feuerwehrleute, teilweise mit ihren Familien, verbrachten gerne noch einige Stunden auf dem Fest der AWO in der schönen Gartenanlage. Wir möchten uns unsererseits bei der AWO bedanken.

Von links nach rechts: Heike Kayser (AWO); Bürgermeister Rainer Lang;Tobias Lehmann (Löschbezirksführer LB Mitte); Alexander Effnert (stellv. Wehrführer); Axel Möhrchen (AWO)


Besichtigung der Feuerwehr Ramstein Airbase

Die Vorfreude war bei den Kindern und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr des LB Mitte schon deutlich spürbar, als wir uns am 31.05 früh morgens getroffen haben, um zur Ramstein Airbase der US Air Force aufzubrechen. Auf dem Tagesprogramm stand die Besichtigung der Feuerwache 1, einen Rundgang über das Übungsgelände sowie ein gemeinsames Mittagessen mit der diensthabenden Wachmannschaft.

Aber alles der Reihe nach. In Ramstein angekommen mussten wir uns natürlich zuerst beim Besucherzentrum anmelden. Nachdem wir einen Ausweis für den Besuch der Feuerwache erhalten haben, ging es auch schon los. Durch ein großes Sicherheitstor auf die Airbase, zwischen Kasernen, Supermärkten, Schulen und Lagerhäusern bahnten wir uns den Weg in Richtung Feuerwache. Diese befindet sich mitten im Flughafen-Teil der Airbase. Deshalb fuhren wir auch über ein kurzes Stück Rollfeld. Die Kinder und Jugendlichen waren hier schon sehr von den geparkten Flugzeugen fasziniert. An der Feuerwache angekommen, gab es zunächst einen kurzen Imbiss.

Nachdem sich alle gestärkt haben, wurden wir durch die Feuerwache geführt. Wir sahen Schlafräume, Büros, Schulungsräume und Werkstätten, aber auch die Aufenthaltsräume und das große Esszimmer (kleiner Spoiler: hier wird es später nochmal richtig spannend). Während der Führung erklärte man uns die Dienstgrade mit den dazugehörigen Abzeichen. Eigentlich wollen wir uns jetzt die Fahrzeuge der Wache anschauen, diese waren aber noch in einer Übung. Wir konnten zwar beobachten, wie die Fahrer auf dem Rollfeld einen Übungsparcours durchfahren, aber die Kinder wollten die Autos natürlich aus direkter Nähe betrachten. Deswegen besichtigten wir zunächst die Brandübungsanlage. An Flughäfen ist es üblich, eine Flugzeugattrappe zum Üben zu haben. Das ist auch in Ramstein der Fall. Wir haben uns den Flugzeugnachbau von innen angeschaut. Im und um das Flugzeug ist es möglich, verschiedenste Brandszenarien zu üben. Vom Triebwerksbrand bis zum Brand im Cockpit. Zusätzlich gibt es auf dem Gelände ein Brandhaus, also ein typisches Wohngebäude, in dem ebenfalls Brände simuliert werden können. Jetzt waren auch die Kameraden mit ihrer Übung fertig und die Fahrzeuge wieder in der Feuerwache geparkt. Die Kinder und Jugendlichen waren von den amerikanischen Fahrzeugen begeistert. Besonders beeindruckend war, als eines der Flugfeldlöschfahrzeuge kurz den Wasserwerfer eingeschaltet hat und mit Hochdruck einen Wasserstrahl von fast 100 Metern erzeugt hat. Auch das Pendant zu einem Löschgruppenfahrzeug, nämlich eine Engine, durfte von den Kindern und Jugendlichen angeschaut und angefasst werden. Zum Schluss wurde auf Wunsch der Jugendwehr die Ladder, also die Drehleiter, ausgefahren, um zu schauen ob man die gleiche Höhe erreicht, wie mit dem deutschen Fahrzeug. Hier entstand auch unser Gruppenfoto (s.u.).

In der Zwischenzeit haben die Kameraden der Wache schon für uns angefangen, dass Grillgut, welches wir mitgebracht haben, zu grillen. Zunächst sind wir aufgrund der Temperaturen an dem Tag (an die 30°C) noch ein bisschen an dem gemütlichen Grillplatz hinter der Feuerwache geblieben. Von hier aus, mitten zwischen Rollfeld und Start- und Landebahnen, konnten wir auch den intensiven Flugverkehr beobachten. Jedes Mal, wenn ein Flugzeug in der Ferne zu hören ist, waren fast alle Blicke gen Himmel gerichtet. Unser Tourguide hat uns noch erklärt, wie wir die verschiedenen Flugzeugtypen erkennen können. Das Wissen über die Flugzeugtypen wurde beim gemeinsamen Mittagessen mit den Kameraden der Feuerwache interessant. Während im großen Esszimmer alle am Essen sind, merkt ein Feuerwehrmann an, dass eine C-5 Galaxy auf dem Weg zur Startbahn sei. Die Kinder und Jugendlichen wussten sofort, dass dies das größte Transportflugzeug der US Air Force ist, denn unser Tourguide erklärte das ja erst kurz zuvor. Essen war jetzt erstmal auf Pause gestellt. Im Obergeschoss der Feuerwache hatten wir einen fast ungestörten Blick auf die Start- und Landebahn. Gespannt wurde der Start der imposanten Maschine verfolgt. Erst als das Flugzeug außer Sichtweite war, konnte das Essen wieder aufgenommen werden. Es folgten noch interessante Gespräche mit den deutschen und amerikanischen Kameraden der Wachmannschaft auf Deutsch und auf Englisch.

Wir möchten uns an dieser Stelle für die interessante Führung und die vielen Erinnerungen für unsere Jugendfeuerwehrmitglieder bedanken.

Text und Foto: Lukas Grewer


Rückblick Pfingsthochwasser

Datumsmäßig ist das Pfingsthochwasser schon länger als ein Jahr her, aber der Festtag, der dem Geschehen seinen Namen gab, jährt sich zum 1. Mal.

Das möchte ich zum Anlass nehmen, nochmal auf das Technische Hilfswerk (THW) zurück zu kommen, welches uns in der Endphase des vier-tägigen Dauereinsatzes sehr half. Dadurch konnten wir unseren Einsatz etliche Stunden früher beenden.

Die Feuerwehren sind Einrichtungen der Kommunen. Sie sind Teil des Katastrophenschutzes, der Sache des jeweiligen Bundeslandes ist. Das THW ist eine Bundesbehörde. Es verfügt über ein eigenes KFZ-Kennzeichen „THW“. Es wurde gegründet um die Bundesaufgabe „Zivilschutz“ mit wahrzunehmen. Damit sind kriegsbedingte Gefahren gemeint. In den vergangenen Jahren hat sich das THW einen Namen bei Einsätzen in Katastrophengebieten im Ausland gemacht. Es fungiert quasi als „humanitärer Botschafter“ für die Bundesrepublik Deutschland. In jüngerer Zeit ist es mehr denn je auch im Inland, vor allem bei Naturkatastrophen, im Einsatz.

Anders als bei der Feuerwehr, wo die Ausrüstung nach den örtlichen Gegebenheiten von der Kommune beschafft und bezahlt wird, ist beim THW alles bundesweit vereinheitlicht. Jedes Fahrzeug einer bestimmten Gattung ist (fast) gleich ausgerüstet. Um die vielfältigen Aufgaben zu erfüllen ist das THW in Fachgruppen gegliedert. Da gibt es z.B. Fachgruppen Bergung, Brückenbau, Infrastruktur und Wasserversorgung. Kein Standort verfügt über alle Fachgruppen, oft ist es nur eine oder zwei.

Wir als Feuerwehr sind auf schnelle Hilfe vor Ort ausgelegt. Diese ist meist nach spätestens wenigen Stunden beendet. Das THW ist dagegen auf Einsätze ausgelegt, die über mehrere Tage oder gar Wochen gehen. Aufgrund der Anforderungen des Einsatzes wird eine Einheit aus verschiedenen Fachgruppen mehrerer Ortverbände individuell zusammengestellt. Diese Einheiten können in Krisengebieten autark arbeiten. Sie haben Reparatureinheiten, Verpflegung, Feldbetten usw. dabei. Dafür sind aber längere Rüstzeiten erforderlich. Wenn bei uns ein „normaler“ Einsatz schon zu Ende ist, ist das THW oft noch nicht mal ausgerückt. Bei uns wird es schon nach wenigen Stunden Einsatz kritisch, da dann Verpflegung usw. organisiert werden muss. Jede der Organisationen erfüllt die ihr gestellten Aufgaben im Katastrophen- bzw. Zivilschutz.

An Pfingstmontag, nachmittags, war die Feuerwehr Kleinblittersdorf den vierten Tag im Einsatz. Wir konnten zu Hause übernachten und Schichten einteilen. Die Lage hatte sich entspannt, aber für den nächsten Tag waren weitere schwere Unwetter angekündigt. Die meisten Einsätze waren abgearbeitet. Es gab noch eine große Einsatzstelle in der Elsässer Straße. Dort konnte das Wasser nicht von alleine abfließen. Alle freien Einheiten der Feuerwehr wurden dort hinbeordert, um die Pumpenleistung zu erhöhen. Und doch war abzusehen, dass wir noch lange im Einsatz sein würden. Da kam während einer Lagebesprechung im Rathaus die Meldung: eine Einheit des THW mit über 40 Einsatzkräften wäre unterwegs. Wenn möglich soll eine Halle, möglichst mit Duschen, zur Verfügung gestellt werden. Und wenig später kamen sie an. Es handelte sich um eine Einheit „Wasserschaden/Pumpen“. Sie war für diesen Einsatz mit Kräften aus den Ortsverbänden Maktheidenfeld, Lohr, Obernburg, Alzenau und Ochsenfurt, alle in Bayern im Großraum um Würzburg, zusammengestellt. Die Helfer waren seit Samstag in Walpershofen im Einsatz und dort fertig. Nach einer kurzen Erkundung wurden Pumpen und Stromaggregate in Stellung gebracht und die Möglichkeiten der Ableitung der Wassermengen geprüft. Dabei wurden die größten Pumpen nicht eingesetzt. Nach einigen Stunden konnten das THW seine Arbeit beenden. Die 44 Einsatzkräfte übernachteten in der Sporthalle Kleinblittersdorf und traten, da das für den nächsten Tag angekündigte Unwetter nicht kam, dienstags ihre Heimreise an. Wir bedanken uns bei den THW-Helfern für diese Unterstützung.

Die Einheiten des Katastrophen- und des Zivilschutzes haben zum Schutze der Bevölkerung Hand in Hand im Rahmen ihrer Aufgaben zusammengearbeitet.


Truppmann-Lehrgang erfolgreich beendet

Um den immer größer werdenden Herausforderungen im Feuerwehrdienst gerecht zu werden, ist eine gute Ausbildung unabdingbar. Diese muss immer wieder aufgefrischt und an neue Gegebenheiten angepasst werden.

Basis für diese Ausbildung ist die Grundausbildung in Form des aus zwei Teilen bestehenden Truppmann-Lehrganges. Dieser Lehrgang ist der einzige, der bei uns auf Gemeindeebene durchgeführt wird. Alle weiteren regulären Lehrgänge sind auf Regionalverbandsebene oder finden an der Landesfeuerwehrschule u.ä. statt.

In Frühjahr 2025 wurde der zweite Teil des Truppmann-Lehrganges abgehalten. Elf Frauen und Männer nahmen teil. Dabei wurden bei einem breiten Spektrum an Themenbereichen Grundlagen gelegt. Für Teilnehmer, die zuvor schon in der Jugendwehr waren, gibt es keine Erleichterungen. Neben den Themen „Löschangriff“ und „Technische Hilfeleistung“ mussten sich die Teilnehmer auch mit Themen wie „rechtliche Grundlagen der Feuerwehr“, „Einsatzhygiene“, „Fahrzeug und Gerätekunde“, „Brennen und Löschen“ und „Absturzsicherung“, um nur einige zu nennen, beschäftigen. Fest zum Lehrgangsplan gehören auch ein Besuch bei der Berufsfeuerwehr Saarbrücken und beim Technischen Hilfswerk (THW). Gerade der Besuch beim THW gehört schon viele Jahre zum Programm und so war das THW bei den zwischenzeitlich mehreren Einsätzen in unserer Gemeinde kein „unbekanntes Wesen“. Da auch die psychischen Belastungen im Einsatzdienst zunehmen, wird auch über das Thema „psychische und physische Belastungen“ unterrichtet. Gabi Friedrich-Jung von der PSNV Saarland- Notfallseelsorge und Krisenintervention Saarland e.V. konnte als Kompetente externe Ausbilderin gewonnen werden.

Zum Abschluss des Lehrganges am 10. Mai mussten alle Teilnehmer in praktischen Übungen und einer theoretischen Prüfung ihr Können und ihr Wissen unter Beweis stellen.

Das Ausbilderteam ist stolz, dass alle 11 Teilnehmer/innen die Prüfung bestanden haben. Ihnen stehen nun auch andere Lehrgänge offen. Die Lehrgangskoordinatoren bedanken sich bei allen, die an der Ausbildung beteiligt waren.

Sowohl die Teilnehmenden als auch die Ausbildenden haben ihre Freizeit ehrenamtlich zum Wohle der Bevölkerung der Gemeinde Kleinblittersdorf eingesetzt.

Feuerwehr bedankt sich bei Steffen Ehrbächer

Die Feuerwehr ist ein Teil der Gemeinde und der Bürgermeister ist der Chef der Wehr. Diese einfache Aussage beinhaltet aber, dass die Feuerwehr auch von der Gemeinde verwaltet wird. Das geht von der Führung der Mitgliederkartei mit Qualifikationen über das gesamte Bestellwesen und Überwachung der Haushaltsmittelt, Hinweise auf fällige Untersuchungen, Begleitung der Wahlen zu Wehr- und Löschbezirksführern, um nur einiges zu nennen. Um das alles zu gewährleisten gibt es bei der Verwaltung eine/n Feuerwehrsachbearbeiter/in. Diese Person hat einen entscheidenden Anteil daran, wie eine Feuerwehr funktioniert und wie die Feuerwehr zur Gemeinde steht.

Anlässlich des Ausscheidens aus dem Dienst und Verabschiedung in den Ruhestand möchten wir als Feuerwehr uns bei Steffen Ehrbächer bedanken. Bereits sei 1986 war er bei der Ortpolizeibehörde, bei der die Feuerwehrsachbearbeitung angesiedelt ist. Damals war Gerhard Küster noch Bürgermeister und Erich Reichert Wehrführer. Zunächst war er vertretungsweise und dann ab 1991 Feuerwehrsachbearbeiter. Ab 2000 hatte er als Fachbereichsleiter des Ordnungsamtes die Aufsicht über die Feuerwehrsachbearbeitung. Die Feuerwehr war ihm immer ein Anliegen. Somit haben die Feuerwehr und Steffen Ehrbächer über 30 Jahre gemeinsam zum Wohle der Bevölkerung der Gemeinde Kleinblittersdorf zusammengearbeitet. In dieser Zeit hatten wir 5 Bürgermeister und 5 Wehrführer. Natürlich ging das nicht immer reibungslos, wenn z.B. der für Feuerwehren unabdingbare Pragmatismus auf rechtliche Grundlagen wie Haushaltssatzung oder Fahrerlaubnis-Verordnung trafen. Aber man war immer auf Augenhöhe bemüht, eine für alle Beteiligen tragbare Lösung zu finden.

Da die Arbeit der Feuerwehr-Sachbearbeiter für den Bürger kaum wahrnehmbar ist, möchten wir die Gelegenheit auch nutzen, um auf diese für uns wichtige Position in der Gemeinde hinzuweisen. Mit Steffen Ehrbächer hatten wir einen kompetenten Ansprechpartner, der seine Aufgaben immer im Sinne Feuerwehr und der Gemeinde in Kombination mit hohem Einsatz und Verlässlichkeit ausführte.

Im Rahmen der Floriansfeier des Löschbezirkes Kleinblittersdorf wurde Steffen Ehrbächer auch von der Feuerwehr verabschiedet.

Wir sagen „Danke, Steffen“ wünschen ihm für seinen Ruhestand „Alles Gute und viel Gesundheit“.

Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr.

Besondere Ehrung in Bliesransbach

Am 3. Mai feierte der Löschbezirk (LB) Bliesransbach der Feuerwehr Kleinblittersdorf traditionsgemäß den Tag des heiligen Florian.

Es viel dem Löschbezirksführer Alexander Brach sichtlich schwer, die Ereignisse des vergangenen Jahres in kurze Worte zu fassen. So war der Löschbezirk kurz nach der letzten Floriansfeier beim Pfingsthochwasser nicht nur in Bliesransbach sondern auch in anderen Ortsteilen der Gemeinde vier Tage im Einsatz. Brach betonte, dass es für viele Wehrleute wohl der längste Einsatz ihrer Karriere war. Auch kam die lang ersehnte Lieferung des neuen Löschgruppenfahrzeuges (LF10) für die Gemeinde Kleinblittersdorf, das beim LB Bliesransbach stationiert ist. Solch ein neues Fahrzeug bringt im Vorfeld bei der Planung sehr viel Arbeit mit sich, gibt aber auch dem ganzen Löschbezirk einen Auftrieb, wenn ein über 30 Jahre altes, noch als Erstausrücker genutztes Fahrzeug, ausgetauscht wird. Die technischen Entwicklungen sind gigantisch. Und auch der Rücktritt der Wehrführung hinterließ seine Spuren. Wie der Bürgermeister Rainer Lang später berichtete werden dieses Jahr auch Machbarkeitsstudien für das neue Feuerwehrhaus erarbeitet. Bürgermeister Rainer Lang und Wehrführer Michael Becker bedankten sich für die geleistete Arbeit. Der Dank gilt auch den Partnern und Kinder, die oft wegen Einsätzen kurzfristig auf geplante gemeinsame Aktivitäten verzichten müssen.

Ganz emotional wurde es aber, nachdem die Ehrungen und Beförderungen durchgeführt worden waren. Aufgrund des Erreichens der gesetzlichen Altersgrenze musste Raphael Banque seinen Dienst in der Aktiven Wehr beenden. Er wird in die Altersabteilung überführt. Raphael Baqué ist ein Urgestein in der Feuerwehr Kleinblittersdorf. Er trat 1970 in die Jugendwehr Bliesransbach ein. Damals gehörte Bliesransbach noch zum Amt Brebach. Baqué war rund 25 Jahre in der Jugendarbeit tätig, 20 Jahre davon als Gemeindejugendwart. Er prägte in dieser Zeit die Jugendarbeit in unserer Wehr. Er war zwar nie Löschbezirksführer oder Stellvertreter, stand aber immer mit Rat und Tat zur Seite. Seinen letzten großen Einsatz hatte er im letzten Jahr beim Pfingsthochwasser. Baqué war beachtliche 55 Jahre aktiv in der Feuerwehr tätig, länger ist derzeit aufgrund der rechtlichen Gegebenheiten nicht möglich.

Als Anerkennung für seine vorbildlichen Dienste wurde Raphael Baqué zum Oberbrandmeister befördert. Der Feuerwehrverband verlieh ihm für besondere Verdienste in der Feuerwehr das bronzene Feuerwehrehrenzeichen. Diese besondere Ehrung wurde durch Thomas Quint, Vorsitzender Feuerwehrverband im Regionalverband, durchgeführt. Danach wurde er vom Bürgermeister Rainer Lang in die Altersabteilung überführt.

Der sichtlich gerührte Baqué wurde unter Standing Ovations der Anwesenden in die Altersabteilung verabschiedet.

In der Feier wurde Christian Frenzle zum Fahrzeugwart ernannt.

Befördert wurden

Felix Gusenburger             zum               Feuerwehrmann

Cornelia Krüger                 zur                 Oberfeuerwehrfrau

Alexander Brach                zum               Brandmeister

Alexander Effnert              zum               Oberbrandmeister

Raphael Baqué                   zum               Oberbrandmeister

Das Ehrenzeichen des Feuerwehrverbandes für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr erhielt Stefan Bücheler.

Das Ehrenzeichen des Feuerwehrverbandes für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr bekam Walter Vogelgesang.

Für besondere Verdienste in der Feuerwehr erhielt Raphael Baqué das Feuerwehrehrenzeichen in Bronze. Raphael Baqué wurde in die Altersabteilung überführt.

Übung Wasserförderzug Obere Saar

Bei größeren Schadensereignissen war es in der Vergangenheit immer zeitaufwendig weitere Kräfte im Rahmen der nachbarschaftlichen Hilfeleistung anzufordern. Entweder wurde eine Nachbargemeinde alarmiert, die dann mit dem kam was dort verfügbar war, oder man musste bestimmte Fahrzeugtypen angeben, die dann durch die Leitstelle alarmiert wurden.
Um das zu vereinfachen wurden für den Regionalverband Saarbrücken sog. Modulare Fachzüge zusammenstellt. Diese bestehen aus fest zugeordneten Fahrzeugen (idR. keine Erstausrücker), teilweise aus verschiedenen Kommunen, die dann bei Bedarf als Einheit alarmiert werden können.
Im Regionalverband gibt es derzeit:
• Waldbrandbekämpfung (3 Züge) Waldbrandzug
• Löschwasserversorgung (3 Züge) Wasserförderzug
• Führungsunterstützung (noch im Aufbau)
• Überörtliche Unterstützung /
Flächenlagen (6 Züge) Einsatzzug
Zusätzlich gibt es noch einen Gefahrstoffzug für den Regionalverband, der sich aus Einheiten mehrerer Kommunen zusammensetzt.
Dabei ist zu beachten, dass einzelne Fahrzeuge Zügen aus unterschiedlichen Fachrichtungen angehören können. So gehören z.B. ein LF8 des LB Mitte und der GW-Logistick des LB Rilchingen-Hanweiler sowohl dem Wasserförderzug 2 Obere Saar als auch dem Einsatzzug 4 Kleinblittersdorf an.
Die Züge in jedem Fachbereich haben gewisse Vorgaben was das mitgeführte Material und die Personalstärke anbelangt. So weiß die Einsatzleitung mit welchem Personal und mit welchem Material sie rechnen kann.

Ende April fand nun die jährliche Übung des Wasserförderzuges Obere Saar statt. Dieser besteht aus einem GW-Logistik des zur Landeshauptstadt Saarbrücken gehörenden LB Ensheim, einem GW Logistik des LB Rilchingen-Hanweiler, einem LF8 des LB Mitte und einer Führungseinheit -die letzten alle aus der Gemeinde Kleinblittersdorf- satt. Die flexiblen GW Logistik werden zu diesem Zweck u.A. mit jeweils 2.000 Metern Schlauch und zwei tragbaren Pumpen (Tragkraftspritzen) beladen. So stehen 4 Kilometer Schlauch und mit den Pumpen des Löschfahrzeuges sechs Pumpen zur Verfügung.
Bei einer Wasserförderung über lange Wegestrecken muss einiges geplant werden. Durch die Reibung in den Schläuchen entstehen Druckverluste, die abhängig von der geförderten Wassermenge und der Schlauchlänge sind. An der nächsten Pumpe wird noch ein Restdruck benötigt und Geländesteigungen bringen Druckverluste, Gefälle bringen Druckgewinne. So müssen aus den Parametern verfügbarer Druck, Druckverlust durch Reibung und Druckverlusten und -gewinnen durch das Gelände die Pumpenstandorte berechnet werden. Dabei ist auch zu beachten, dass aufgrund der langen Nutzungsdauer bei Feuerwehren noch Pumpen mit der alten Norm mit einer Nennleistung von 8 bar und nach der neuen Norm mit 10 bar im Einsatz sind.


In der durch Joshua Zins geplanten Übung war die Wasserversorgung einer großräumigen Einsatzstelle bei einem Vegetationsbrand vorgegeben. Ziel war es, die Einsatzstelle an zwei ca. 150 Meter voneinander entfernten Punkten mit jeweils 800 Litern Löschwasser zu versorgen. So wurden bis zu Teilung zwei Leitungen nebeneinander verlegt. Das Wasser wurde aus der Blies entnommen.
Es dauerte ca. 30 Minuten vom Beginn des Aufbaues bis das Löschwasser in der geplanten Menge an den Zielorten war. Dabei wurden über 1.500 Meter Schlauch verlegt und rd. 45 Meter Steigung überwunden. Der Wehrführer Michael Becker und der als Zuführer fungierende Peter Dausend waren mit der Leistung zufrieden. Auch der Bürgermeister Rainer Lang, der zufällig an der Übung vorbeikam und sich über die fremden Fahrzeuge wunderte, machte sich ein Bild über das Geschehen und war beeindruckt.
Nach dem Rückbau, der erfahrungsgemäß länger dauert als der Aufbau, fand im Feuerwehrhaus Mitte noch einen Nachbesprechung statt.
Negativ war bei der Übung, dass mehrere Schläuche durch nicht von den Hundebesitzern entfernten Hundekot verschmutzt wurden. Dadurch entstand vor allem für die Schlauchwarte, die nach solch einer Übung eh noch etliche Stunden beschäftigt sind, zusätzlicher Zeitaufwand.

Bei größeren Schadensereignissen war es in der Vergangenheit immer zeitaufwendig weitere Kräfte im Rahmen der nachbarschaftlichen Hilfeleistung anzufordern. Entweder wurde eine Nachbargemeinde alarmiert, die dann mit dem kam was dort verfügbar war, oder man musste bestimmte Fahrzeugtypen angeben, die dann durch die Leitstelle alarmiert wurden.
Um das zu vereinfachen wurden für den Regionalverband Saarbrücken sog. Modulare Fachzüge zusammenstellt. Diese bestehen aus fest zugeordneten Fahrzeugen (idR. keine Erstausrücker), teilweise aus verschiedenen Kommunen, die dann bei Bedarf als Einheit alarmiert werden können.
Im Regionalverband gibt es derzeit:
• Waldbrandbekämpfung (3 Züge) Waldbrandzug
• Löschwasserversorgung (3 Züge) Wasserförderzug
• Führungsunterstützung (noch im Aufbau)
• Überörtliche Unterstützung /
Flächenlagen (6 Züge) Einsatzzug
Zusätzlich gibt es noch einen Gefahrstoffzug für den Regionalverband, der sich aus Einheiten mehrerer Kommunen zusammensetzt.
Dabei ist zu beachten, dass einzelne Fahrzeuge Zügen aus unterschiedlichen Fachrichtungen angehören können. So gehören z.B. ein LF8 des LB Mitte und der GW-Logistick des LB Rilchingen-Hanweiler sowohl dem Wasserförderzug 2 Obere Saar als auch dem Einsatzzug 4 Kleinblittersdorf an.
Die Züge in jedem Fachbereich haben gewisse Vorgaben was das mitgeführte Material und die Personalstärke anbelangt. So weiß die Einsatzleitung mit welchem Personal und mit welchem Material sie rechnen kann.

Ende April fand nun die jährliche Übung des Wasserförderzuges Obere Saar statt. Dieser besteht aus einem GW-Logistik des zur Landeshauptstadt Saarbrücken gehörenden LB Ensheim, einem GW Logistik des LB Rilchingen-Hanweiler, einem LF8 des LB Mitte und einer Führungseinheit -die letzten alle aus der Gemeinde Kleinblittersdorf- satt. Die flexiblen GW Logistik werden zu diesem Zweck u.A. mit jeweils 2.000 Metern Schlauch und zwei tragbaren Pumpen (Tragkraftspritzen) beladen. So stehen 4 Kilometer Schlauch und mit den Pumpen des Löschfahrzeuges sechs Pumpen zur Verfügung.
Bei einer Wasserförderung über lange Wegestrecken muss einiges geplant werden. Durch die Reibung in den Schläuchen entstehen Druckverluste, die abhängig von der geförderten Wassermenge und der Schlauchlänge sind. An der nächsten Pumpe wird noch ein Restdruck benötigt und Geländesteigungen bringen Druckverluste, Gefälle bringen Druckgewinne. So müssen aus den Parametern verfügbarer Druck, Druckverlust durch Reibung und Druckverlusten und -gewinnen durch das Gelände die Pumpenstandorte berechnet werden. Dabei ist auch zu beachten, dass aufgrund der langen Nutzungsdauer bei Feuerwehren noch Pumpen mit der alten Norm mit einer Nennleistung von 8 bar und nach der neuen Norm mit 10 bar im Einsatz sind.
In der durch Joshua Zins geplanten Übung war die Wasserversorgung einer großräumigen Einsatzstelle bei einem Vegetationsbrand vorgegeben. Ziel war es, die Einsatzstelle an zwei ca. 150 Meter voneinander entfernten Punkten mit jeweils 800 Litern Löschwasser zu versorgen. So wurden bis zu Teilung zwei Leitungen nebeneinander verlegt. Das Wasser wurde aus der Blies entnommen.
Es dauerte ca. 30 Minuten vom Beginn des Aufbaues bis das Löschwasser in der geplanten Menge an den Zielorten war. Dabei wurden über 1.500 Meter Schlauch verlegt und rd. 45 Meter Steigung überwunden. Der Wehrführer Michael Becker und der als Zuführer fungierende Peter Dausend waren mit der Leistung zufrieden. Auch der Bürgermeister Rainer Lang, der zufällig an der Übung vorbeikam und sich über die fremden Fahrzeuge wunderte, machte sich ein Bild über das Geschehen und war beeindruckt.
Nach dem Rückbau, der erfahrungsgemäß länger dauert als der Aufbau, fand im Feuerwehrhaus Mitte noch einen Nachbesprechung statt.
Negativ war bei der Übung, dass mehrere Schläuche durch nicht von den Hundebesitzern entfernten Hundekot verschmutzt wurden. Dadurch entstand vor allem für die Schlauchwarte, die nach solch einer Übung eh noch etliche Stunden beschäftigt sind, zusätzlicher Zeitaufwand.

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