Im Ernstfall kann nur das funktionieren, was geübt wurde. So auch die Zusammenarbeit zwischen den Hilfsdiensten. Bei Brandeinsätzen erfolgt die Tätigkeit i.d.R. nacheinander. Die Feuerwehr rettet und übergibt die geretteten Personen an den Rettungsdienst. Dieser versorgt dann die Personen medizinisch.
Bei Verkehrsunfällen ist die Sache ganz anders gelagert. Die Rettung von eingeklemmten Personen zieht sich länger hin. Während dieser Zeit müssen die verletzen Personen medizinisch versorgt werden. Und dies bei absolutem Platzmangel. Man arbeitet im wahrsten Sinne des Wortes auf Tuchfühlung. Da das Wohl der verletzten Personen im Vordergrund steht muss die Kommunikation stimmen. Der Rettungsdienst bestimmt je nach Zustand der Personen die Art der Rettung. Für die technische Durchführung ist dann die Feuerwehr zuständig. Oberbegriff ist die patientenorientierte Rettung. Man unterscheidet von Sofortrettung bis hin zu schonender Rettung.
Bei einer Sofortrettung muss die verletzte Person in kürzest
möglicher Zeit befreit werden. Die Situation ist so kritisch, dass man in Kauf
nimmt, dass sich der Patient durch die Rettung weitere Verletzungen zuzieht.
Bei der schonenden Rettung ist die Person stabil. Die Rettung soll für den
Patienten möglichst schonend durchgeführt werden, was natürlich mehr Zeit
erfordert. Zwischen diesen extremen Varianten gibt es natürlich noch
Kompromisse. Und es kann vorkommen, dass aus einer schonenden Rettung plötzlich
eine Sofortrettung wird, da sich der Zustand des Patienten geändert hat.
Um das zu üben hat der Löschbezirk Sitterswald gemeinsam mit
dem Malteser Hilfsdienst e.V., Stadtgliederung Saarbrücken, eine gemeinsame
Übung durchgeführt. Das Szenario war anspruchsvoll: Ein PKW war von der Fahrbahn
eine Böschung hinunter gegen einen Baum gefahren. Die Böschung war steil, der
Boden durch Regen aufgeweicht, das Gelände voll Sträucher und Hecken. Und es
war dunkel. Zwei Personen (eine davon wurde von einem Dummy dargestellt) waren
eingeklemmt und die Türen ließen sich nicht mehr öffnen. Wie meist im Ernstfall
war der Rettungsdienst als erstes vor Ort. Man arbeitete das Szenario gemeinsam
ab. Bis die zweite Person befreit war dauerte es ca. 50 Minuten. Nach der Übung
fand eine gemeinsame Übungsbesprechung statt, in der auf Fehler hingewiesen und
Verbesserungsvorschläge gemacht wurden. Auch wurden alternative Vorgehensweisen
angesprochen.
Danach konnte man sich noch mit der Technik des jeweils
anderen Hilfsdienstes befassen. Für die Feuerwehrleute war der Umgang mit
Fahrtragen von Interesse, während für den Rettungsdienst Schere und
Spreizer Objekte der Aufmerksamkeit
waren.
Danach wurden bei einem gemütlichen Zusammensein noch
Erfahrungen ausgetauscht. Der LB Sitterswald bedankt sich beim Malteser Hilfsdienst
für die Aufschlussreiche Teilnahme an der Übung.