Egal ob es um einen Forstunfall bei Waldarbeiten, einen Sturz beim Joggen und Radfahren oder zum Beispiel um Herzbeschwerden von Wanderer oder Spaziergängern geht: Im Notfall ist es entscheidend, dass die Rettungskräfte schnell vor Ort sind. Die sogenannten Rettungspunkte sind feste Stellen außerhalb von geschlossenen Ortschaften, die von einem Rettungswagen gut erreicht werden können. Ursprünglich wurde diese Infrastruktur eingerichtet worden, um Waldarbeitern in Notsituationen besser versorgen zu können bzw. um im Wald schnelle Hilfe vor Ort leisten zu können. Forst, Feuerwehr, DRK und weiteren Rettungskräften sind die einzelnen Rettungspunkte und die Anfahrtswege bekannt, so dass sie bei Nennung der Punkte schnell vor Ort sein können. Da der Wald in der heutigen Zeit verstärkt als Erholungs- und Freizeitgebiet genutzt wird, steigt auch die Zahl der potenziell Hilfesuchenden. Um Wanderer, Mountainbiker und andere Naturbegeisterte im Notfall schnell ärztlich versorgen zu können, hat Revierförsterin Martina Herzog die unansehnlichen Rettungspunkte im Gemeindewald, die sie 2012 angelegt hatte, jetzt gemeinsam mit Saarforst erneuert. Vor diesem Zeitpunkt gab es lediglich zwei Rettungspunkte (am Wehrholzer Weg und am Hartungshof), die für eine Rettungskette nicht ausreichten.
10 Rettungspunkte sind nun im Gemeindewald aufgestellt.
- 6808 – 458 Parkplatz Wolfsbuche
- 6808 – 459 Kleinblittersdorf Waldfriedhof
- 6808 – 460 Bliesgersweiler Mühle Wendeplatz
- 6808 – 461 Sitterswald Parkplatz zum Fischweiher an der L 106
- 6808 – 462 Sitterswald Straße zur Wackenmühle Waldeingang
- 6808 – 463 Sitterswald Sportplatz
- 6808 – 464 Saarland Therme Waldeingang
- 6808 – 465 Bliesransbach, Einfahrt zur ehemaligen EVS-Deponie
(EVS Gesellschaft für Abfallwirtschaft) - 6808 – 454 Wehrholzer Weg
- 6808 – 455 Hartungshof
Die Rettungspunkte sind an den Waldeingängen gelegt, dass sie ganzjährig auch bei widrigen Wegeverhältnissen erreichbar sind. Feuerwehr, Polizei und Sanitätern sind die einzelnen Rettungstreffpunkte und die Anfahrtswege bekannt, so dass sie bei der Nennung eines Rettungspunktes schnell vor Ort sein können.
Die Rettungspunkte sind einheitlich gestaltet, von weitem sichtbar und fallensofort ins Auge. Jeder Rettungspunkt ist erkennbar an einem weißen Kreuz auf grünem Grund. Die Nummer auf den Schild gibt den jeweiligen Standort an.
So werden die Rettungspunkte optimal genutzt:
- Im Falle eines Unfalles die Rufnummer 112 wählen.
- Vor dem Anruf sollte man sich die aktuelle Lage vergegenwärtigen. Folgende fünf „W-Fragen“ sollten Sie sich merken:
- Wo ist es passiert?
- Was ist passiert?
- Wie viele Personen sind verletzt?
- Welche Verletzungen liegen vor?
- Wo ist der Treffpunkt mit dem Rettungswagen? Falls bekannt, ist hier die Rettungspunktnummer zu nennen. Damit weiß der Rettungswagen den Standort
- Wichtig: Nicht unüberlegt auflegen, sondern abwarten, ob sich weitere Fragen ergeben.
Falls es nicht möglich ist, den Rettungspunkt aufzusuchen, sollte ein Gruppenmitglied am Rettungspunkt auf den Rettungswagen warten und die Rettungskräfte an den Unfallort führen.
Rettungspunkte App „Hilfe im Wald“ zum Download
Im Unglücksfall hilft auch eine App „Hilfe im Wald“, die mit Smartphones unter dem Betriebssystem Android kostenfrei genutzt werden kann. Sie zeigt den eigenen Standort an und den nächstgelegenen Rettungspunkt. Weitere Funktionen sind:
• Bei Verortung des Smartphone durch Satellitenempfang (GPS) erfolgt eine grafische
Darstellung der eigenen Position in Bezug zu den umliegenden Rettungspunkten
• Anzeige der aktuellen Koordinaten der eigenen Position
• Bezeichnung, Entfernung und Richtungsanzeige zum ausgewählten Rettungspunkt
bei Netzempfang des Smartphone (GSM)
• Darstellung von topografischem Kartenmaterial und Luftbild
• Anruf bei den Rettungskräften mit Voreinstellung (112)
„Es ist einfach noch nicht in allen Köpfen, wie wichtig solche Rettungspunkte sind“, bedauert Bürgermeister Stephan Strichertz. Er betont in diesem Zusammenhang, wie wichtig dabei auch die interne Koordination zwischen den einzelnen Rettungskräften ist.
Bericht und Fotos: Brigitte Flaus
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