Vermehrt kommt es in den letzten Jahren im Zuge des Klimawandels zu Starkregenereignissen. Auch die Gemeinden im Regionalverband Saarbrücken waren daher mehrfach in den vergangenen Jahren von solchen Ereignissen betroffen. Unvergessen bleiben einem die Bilder aus dem Jahr 2018 aus der Gemeinde Kleinblittersdorf, die sogar deutschlandweit in den Medien vertreten waren. Insgesamt wurden durch die Einsatzkräfte 249 registrierte Einsätze abgearbeitet. Zur Unterstützung wurden weitere Einsatzkräfte aus allen Gemeinden des Regionalverbandes zusammengezogen. Insgesamt war die Feuerwehr mit zirka 300 Kräften vor Ort. Neben der Feuerwehr unterstützten auch das Technische Hilfswerk, das Deutsche Rote Kreuz und das Kriseninterventionsteam mit zirka 110 Kräften.
Noch keine 14 Tage später zog wieder eine Starkregenfront über den Regionalverband Saarbrücken hinweg. Diesmal ging das Unwetter über dem Köllertal nieder. Am stärksten von dem Ereignis war die Gemeinde Heusweiler betroffen. Der sonst gemächlich dahin fließende Köllerbach stieg binnen weniger Minuten stark an und breitete sich bis zu 100 Metern jeweils rechts und links des „normalen“ Bachlaufes aus. Aber auch die Ortsmitte des Riegelsberger Ortsteils Walpershofen war von dem Regenereignis stärker betroffen und so musste die komplette Ortsdurchfahrt aufgrund von Überflutungen gesperrt werden.
Um für solche Ereignisse gewappnet zu sein, wurden bereits vor einigen Jahren im Regionalverband Saarbrücken auf Initiative des Brandinspekteurs Tony Bender überörtliche Einsatzzüge aufgestellt, die bei solchen Einsatzlagen herangezogen werden können. Insgesamt wurden sechs Einsatzzüge aufgestellt, wobei jede Freiwillige Feuerwehr mit einer oder mehreren Teileinheiten fest in einem Einsatzzug eingebunden ist. Somit steht den betroffenen Feuerwehren eine schnelle und effektive Unterstützung mit den für die Lage angepassten Einsatzmitteln und Mannschaftsstärken zur Verfügung.
Zur Ergänzung der Ausstattung dieser Einsatzzüge wurde durch den Regionalverband Saarbrücken jetzt für alle zehn Regionalverbandsgemeinden je ein Rollcontainer „Hochwasserereignisse“ angeschafft. Die Anschaffungskosten dafür beliefen sich auf 150.000 Euro, die komplett aus der Feuerschutzsteuer vom Regionalverband Saarbrücken übernommen wurden.
Die Konzeption der Rollcontainer erfolgte durch Regionalverbandsbrandmeister Ruwen Dumont. Ausschreibung und Bauabnahme wurden durch den Fachbereich Technik der Berufsfeuerwehr Saarbrücken unterstützt.
Die Beladung der Rollcontainer ist speziell für Hochwasserlagen ausgerichtet und enthält daher mehrere Pumpen, um Schmutz- und Abwasser, beispielsweise aus Kellern, abzupumpen. Dabei kann auch stark verschmutztes und mit bis zu Tennisball großen Fremdkörpern belastetes Wasser abgepumpt werden. Die verladenen Pumpen haben insgesamt eine maximale Fördermenge von 4.000 Litern pro Minute, was ungefähr 25 gefüllten Badewannen entspricht. Neben dem notwendigen Zubehör für die Schmutzwasserpumpen ist außerdem eine Kellerentwässerungspumpe, ein Nass- / Trockensauger und weiteres Kleinmaterial auf dem Container verladen.
Gefertigt wurden die Rollcontainer durch die Firma Metallbau Schneider, MBS Logiroll, im hessischen Herbstein.
Bericht und Fotos:
Torsten Folz
Pressesprecher Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Feuerwehren im Regionalverband Saarbrücken
In der Gemeinde Kleinblittersdorf wird dieser Rollcontainer vom LB Rilchingen-Hanweiler mit dem Gerätewagen Logistik (GW Logistik) an die Einsatzstellen gebracht. Der GW Logistik ist dafür ausgelegt umfangreiches Material für den jeweiligen Einsatz zu transportieren. Das Material ist auf Paletten oder Rollcontainern verladen, die dann Einsatzbezogen auf das Fahrzeug verladen werden. Bei Hochwassereinsätzen z.B. dieser Rollcontainer, Sandsäcke u.v.m..