Verunfallter PKW auf Bahngleis in Rilchingen-Hanweiler

Um 20.14 Uhr wurden die Löschbezirke Rilchingen-Hanweiler, Sitterswald und Kleinblittersdorf sowie Polizei, Bundespolizei und Rettungsdienst zu einem Verkehrsunfall mit verletzter Person alarmiert. Aufgrund der besonderen Lage kam auch der Brandinspekteur des Regionalverbandes, Tony Bender, zur Einsatzstelle und unterstütze Wehrführer Peter Dausend bei der Einsatzleitung. Ein PKW hatte auf einer Eisenbahnbrücke im Ortsbereich von Rilchingen-Hanweiler das Geländer durchbrochen und ist ca. fünf Meter tief auf die Bahngleise gestürzt. Die 37-jährige Fahrerin und einzige Insassin war nicht eingeklemmt und konnte mittels Schleifkorbtrage über einen Damm gerettet werden. Dort wurde sie notärztlich betreut und später in ein Krankenhaus eingeliefert. Da keine akute Gefahr mehr bestand, beschränkten sich die Maßnahmen der Feuerwehr auf Sicherungsmaßnahmen, da auf Bahngelände die Zuständigkeit der Feuerwehr endet wenn keine akute Gefahr besteht. Die Bergung des Fahrzeuges und Räumung der Bahnstecke obliegt der Deutschen Bahn. Die Löschbezirke Kleinblittersdorf und Sitterswald rückten wieder in ihre Gerätehäuser ein.

Die besondere Herausforderung bestand darin, den verunfallten PKW vom Gleisbett zu bekommen, da er an der eigentlichen Unfallstelle aufgrund des Bahndamms und den vorhandenen Oberleitungen nicht herkömmlich mittels Abschleppwagen bzw. Kran geborgen werden konnte.

Nachdem der Notfallmanager der Deutschen Bahn eingetroffen war, konnte dieser weitere Schritte von Seiten der DB einleiten. Zunächst wurde dafür gesorgt, dass eine im Bahnhof Hanweiler stehende Saarbahn die Einsatzstelle in Richtung Saarbrücken passieren konnte. Danach wurde die Bahnstrecke wiederum voll gesperrt. Des Weiteren wurde ein sogenannter TVT bestellt. Dieses spezielle Schienenfahrzeug dient allgemeinen Arbeiten im Gleisbett und verfügt über umfangreiche Zugeinrichtungen, allerdings keine Hebeeinrichtungen. Deshalb wurde der Löschbezirk Kleinblittersdorf wegen seiner Ausstattung für technische Hilfeleistung nochmal zur Einsatzstelle beordert. In enger Zusammenarbeit von Mitarbeitern der Bahn und der Feuerwehr wurde der PKW auf einen Rollwagen verfrachtet. Dieser wurde dann ca. 150 Meter in Richtung Bahnhof geschoben, wo das Fahrzeug von der Straße aus durch einen Abschleppwagen von den Geleisen gehoben werden konnte.

Ein außergewöhnlicher Einsatz, bei dem die sehr gute Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen und Behörden hervorzuheben ist.

Der Einsatz der Feuerwehr war um 0.20 Uhr beendet.

Rollcontainer Schaummittel in Dienst gestellt

Die Feuerwehr Kleinblittersdorf – LB Rilchingen-Hanweiler – hat einen Rollcontainer Schaummittel in Dienst gestellt.

Aufgrund der immer weiter wachsenden Gewerbegebiete in der Gemeinde mit Betrieben, die Materialien und Flüssigkeiten lagern und verarbeiten, welche bei einem Brandereignis nicht allein mit Wasser gelöscht werden können, wurde dieser Rollcontainer angeschafft.

Er dient bei kleineren Einsätzen als schnell verfügbare Reserve und bei Großschadenslagen zur Zeitüberbrückung bis zum Eintreffen größerer Mengen Schaummittel.

Der Rollcontainer ist mit 10 Kanistern Mehrbereichsschaummittel bestückt. Es sind also insgesamt 200l Schaummittel verladen.

Außerdem sind 2 Zumischer Z2, 1 Mittelschaumrohr M2, 1 Schwerschaumrohr S2 und eine Kunststoffansaugwanne auf dem Rollwagen verladen.

Der Rollcontainer wird aufgrund der in Rilchingen-Hanweiler stationierten Logistikkomponente im dortigen Gerätehaus gelagert. Bei Bedarf wird er auf dem GW-Logistik verladen und zur Einsatzstelle gebracht.

Die Ausstattung des Rollcontainers erfolgte mit Material, welches zuvor als Reserve genutzt wurde.

Der Rollcontainer wurde durch den Förderverein der Feuerwehr Rilchingen-Hanweiler finanziert.

Die Feuerwehr bedankt sich auf diesem Wege nochmals bei allen Spendern, die die Anschaffung des Rollcontainers ermöglicht haben.

„Heiße“ Übung beim Löschbezirk Rilchingen-Hanweiler

Eine besondere Übung fand beim Löschbezirk Rilchingen-Hanweiler statt. Wir versuchen möglichst oft Übungen realitätsnah durchzuführen. Allerdings zählen „Heiße Übungen“, also Übungen mit Feuer, zu den absoluten Ausnahmen. Nicht zuletzt aus Umweltschutzgründen. Aber gerade solche Übungen bringen den Wehrleuten wichtige Erkenntnisse und wertvolle Erfahrungen.

In der von einem Team um Benedikt Koch sehr gut geplanten Übung wurde mit Holz der Brand eines Gartenhauses simuliert. Das hört sich im ersten Moment nicht spektakulär an. Doch der Eindruck täuscht. Gerade Gartenhäuser können eine Fülle von Gefahren bergen. In Gartenhäusern, die zum Feiern genutzt werden, ist immer mit Gasflaschen zu rechnen, die bei Hitze leicht explodieren bzw. zerbersten können. In Gartenhäusern, die für Gartengeräte benutzt werden bergen Treibstoffkanistern und die gefüllten Treibstofftanks von Gartengeräten große Gefahren. Hinzu können noch Dünger und Pflanzenschutzmittel kommen, durch deren Verbrennen hochgiftige Gase entstehen können. Also scheuen Sie sich nicht, sollte es mal bei Ihnen brennen, die Feuerwehr auf evtl. besondere Gefahren hinzuweisen. Es dient dem Leben und der Gesundheit der Einsatzkräfte.

So mussten sich die Einsatzkräfte in der Übung neben einem Verletzten noch um einen Kanister mit einer gefährlichen Flüssigkeit kümmern. Bei Temperaturen über 30 Grad wurde die Übung unter schwerem Atemschutz in voller Schutzausrüstung zu einer schweißtreibenden Veranstaltung. Nachdem die Person gerettet und der Kanister in Sicherheit gebracht waren wurde der Brand zunächst mit Wasser gelöscht. Für die letzten Glutnester wurde Schaum eingesetzt, da auch der Umgang mit diesem Löschmittel geübt werden muss. Hierfür wurde spezieller Übungsschaum verwendet. Dieser hat zwar nicht die Löschwirkung wie „echter“ Schaum, er ist aber umweltverträglich. Wenn man den Brand mit diesem Schaum unter Kontrolle bringt ist es mit „normalem“ wesentlich einfacher.

In der anschließenden Übungsbesprechung wurde auf alle Schwierigkeiten der Übung noch mal eingegangen und es wurden Hinweise für andere, ähnliche Lagen gegen. Es gab auch seitens der Wehrführung, die durch den Wehrführer Peter Dausend und seinen Stellvertreter Michael Becker vertreten war, kaum Anlass für Kritik.

Danach galt es, das eingesetzte Material zurück zu bauen, zu reinigen und wieder einsatzbereit zu machen. Diese Tätigkeiten sind oft zeitaufwendiger als die eigentliche Übung.

Wir bedanken uns beim Löschbezirk Bliesransbach, der vor dem Anzünden des Holzstapels die nähere Umgebung mit Wasser befeuchtet hat und der mit Wasser am Strahlrohr während der ganzen Übung, vor allem bis der LB Rilchingen-Hanweiler seinen Löschangriff aufgebaut hat, bereitstand um allen Eventualitäten vorzubeugen. Auch bedanken möchten wir uns bei der Firma Kettler für die Zurverfügungstellung der Geländes.

Jugendfeuerwehr helft am Tag des Schwimmens

Am 4. Juni war es wieder soweit: Im Kleinblittersdorfer Freibad fand der saarlandweite Tag des Schwimmens statt. Neben Wassersport treibenden Vereinen aus Kleinblittersdorf und Umgebung war auch die Jugendwehr unsere Gemeinde an der Veranstaltung beteiligt. Ziel war es für Spaß mit Wasser zu sorgen. So konnten die Kinder z.B. Zielübungen mit Feuerwehrstrahlrohren machen. Absolutes Highlight war aber die mit Planen gebaute Wasserrutsche. Aufgrund des ausgerechnet an diesem Tag bescheidenen Badewetters konnte unser herrlich gelegenes Freibad zu diesem Aktionstag leider nur wenige Besucher anlocken. Doch das machte dem Spaß der beteiligten Jugendwehrleute und Betreuer keinen Abbruch. So konnte man selbst ausgiebig gebrauch von der Wasserrutsche machen. Alle freuen sich schon auf die Veranstaltung im nächsten Jahr und hoffen, dass das umfangreiche Gesamtangebot mehr Besucher anlockt.

Jahreshauptübung 2017


Anlässlich des 80 jährigen Bestehens des Löschbezirks Sitterswald fand auch die diesjährige Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Kleinblittersdorf in Sitterswald statt. Geplant wurde die wichtigste Übung des Jahres, in der die Schlagkraft der Wehr getestet werden soll, von Joshua Zins.

Zur Freude der Gemeindewehr verfolgten zahlreiche Zuschauer, darunter Bürger, Gäste und auch Vertreter der französischen Nachbarfeuerwehren, das kommentierte Übungsgeschehen der Aktiven. 

Keine einfache Lage haben die Kameraden der Gesamtwehr der Feuerwehr Kleinblittersdorf bei ihrer Jahreshauptübung am sonnigen Samstagnachmittag meistern müssen – doch alles lief nach Plan. Die Verantwortlichen zeigten sich zufrieden.

Das Einsatzszenario bestand aus einem Verkehrsunfall, in den zwei Fahrzeuge mit jeweils einem eingeklemmten Verletzten involviert waren. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle wurde festgestellt, daß ein nachfolgender Schulbus not bremsen musste. Die Insassen, Kinder und Fahrer, waren so verletzt, dass Sie den Bus nicht aus eigener Kraft verlassen konnten. Deshalb wurden Kräfte sowohl der Feuerwehr als auch des Rettungsdienstes nachalarmiert. Da es sich um einen Massenanfall von Verletzten handelte wurde auch die Psychosoziale Notfallseelsorge Saarland e.V. (PSNV Saarland), auch als Notfallseelsorge bekannt, alarmiert. Diese besteht aus zwei Fachbereichen. Der eine Fachbereich versorgt die betroffenen Opfer und Angehörige. Der andere Fachbereich kümmert sich um traumatisierte Einsatzkräfte. Es waren drei Einsatzkräfte der PSNV vor Ort.

Die Sondereinsatzgruppe des DRK (SEG), bestehend aus Kräften des DRK Rilchingen-Hanweiler, verstärkt durch Kräfte aus Heusweiler und Völklingen, war mit vier Fahrzeugen und elf Einsatzkräften zur Stelle. Der Rettungsdienst des ASB Brebach war mit zwei Fahrzeugen und sechs Kräften zur Stelle. Der ASB lobte die Planung der Übung, die reale Einsatzbedingungen vorgab. Aus Sicht des Rettungsdienstes war der ASB als Primärrettungsdienst eingesetzt, der durch die SEG des DRK als Ergänzung unterstützt wurde. Dies würde im Einsatzfall auch der Realität entsprechen. In Übungen wird es aber selten so durchgeführt, da hierzu Kräfte der ständig besetzten Rettungswachen erforderlich sind. Die Zusammenarbeit funktionierte lt. Auskunft der Dienste hervorragend.

Für die Feuerwehr war es eine Premiere, dass das Sitterswalder Feuerwehr-Fahrzeug mit einer gemischten Mannschaft der Löschbezirke Sitterswald und Auersmacher besetzt war. Bald wird dies gelebter Alltag, wenn das gemeinsame Gerätehaus bezogen wird. So konnten sich die Wehrleute aus Auersmacher unter Anleitung der Sitterswalder Kameraden in der technischen Hilfeleistung weiterentwickeln. Die Feuerwehr hatte acht Fahrzeuge und ca. 55 Einsatzkräfte aus allen fünf Löschbezirken in die Übung eingebunden.

Bei dieser Übung war ein Arbeiten Hand in Hand der Dienste gefragt. Die Feuerwehr hat eine technische Einsatzleitung installiert und drei Einsatzabschnitte gebildet. Es galt elf Kinder und den Fahrer aus dem Bus zu retten und anschließend die medizinische Erstversorgung durchzuführen. Anschließend waren die Verletzten zu betreuen und teilweise in Krankenhäuser zu fahren. Es gab hier keine lebensgefährlich Verletzten. Anders sah es bei den Fahrzeugen aus. Die Personen waren schwer verletzt und eingeklemmt. Es wurde jeweils ein Zugang für medizinisches Personal geschaffen. Dann erfolgte die Erstversorgung. In Absprache zwischen dem ASB als Primärrettungsdienst und der Feuerwehr wurde in beiden Fällen beschlossen, die Rettung als „Schnelle Rettung“ im Rahmen der patientenorientierten Rettung durchzuführen. Dabei erfolgen die Rettungsmaßnahmen genau auf den Zustand des Patienten zugeschnitten. Diese werden in Zusammenarbeit zwischen Notarzt und der Feuerwehr festgelegt. Daneben gibt es noch die Sofortrettung (früher auch Crashrettung genannt) und die schonende Rettung. Die Arbeiten an dem umgestürzten Fahrzeug wurden durch den LB Kleinblittersdorf durchgeführt. An dem anderen war das Fahrzeug des LB Sitterswald mit einer gemischten Besatzung aus Sitterswald und Auersmacher tätig.

Wie bei der Feuerwehr Kleinblittersdorf üblich wussten die Einsatzkräfte vor der Übung nicht mit welchem Einsatzszenario sie konfrontiert werden.

Während der Übung konnte der Brandinspekteur des Regionalverbandes, Tony Bender, den neuen Kommandanten der „Sapeurs-pompiers de Sarreguemines“, Capitaine Matthieu Oberhauser, über die Einsatzstelle führen. Dabei wurden auch unterschiedliche Vorgehensweisen in Frankreich und in Deutschland erörtert.

Bei der Übungsnachbesprechung bescheinigte Regionalverbands-Brandmeister Christian Ziegler der Gemeindewehr Kleinblittersdorf, allen Mitwirkenden und insbesondere dem Einsatzleiter eine respektable Leistung. Die Übungsannahme sei sehr realistisch, das einsatztaktische Vorgehen unter Gesichtspunkt einer Demonstrationsübung richtig und zielführend gewesen. Er fand, dass die Übung sehr gut und ruhig ablaufen und dass die Wehr gut ausgebildet und gut aufgestellt sei. Dem Lob schloss sich Bürgermeister Stephan Strichertz in seiner Ansprache an. Gleichzeitig bedankte er sich für das ganzjährige Engagement der ehrenamtlichen Kräfte. Wehrführer Peter Dausend bedankte sich abschließend bei allen Mitwirkenden der Übung. Er und die ganze Wehr bedanken sich darüber hinaus  bei der Firma Alfred Thiry GmbH & Co. KG für die zur Verfügungsstellung des Busses und bei den „Theatermäusen“ der Jungen Bühne Auersmacher, die die Verletzten in dem Bus mimten.

Zum Abschluss wurden noch die Jugendwehrleute Maximilian Risch und Lukas Grewer als Feuerwehranwärter in den aktiven Dienst übernommen. Die Übernahme erfolgte durch den Chef der Wehr, Bürgermeister Stephan Strichertz, und den Wehrführer Peter Dausend.


Baumfällkurs bei der Feuerwehr

Ist die Arbeit mit der Motorsäge an sich schon gefährlich genug, zählt das Aufarbeiten von Windwurf zu den gefährlichsten Arbeiten, die es im Forst gibt.

Diese Tätigkeit verlangt selbst erfahrenen Forstleuten alles ab. Aus diesem Grund werden in solchen Fällen vordringlich Forstmaschinen eingesetzt. Trotzdem müssen wir als Feuerwehr in Notsituationen auch in solchen Bereichen arbeiten.

Bei der Feuerwehr war es schon lange obligatorisch, dass Führer von Motorsägen an einem entsprechenden Lehrgang teilnehmen mussten. Inhalt waren neben den Sicherheitshinweisen und Schnitttechniken auch Besonderheiten des Feuerwehreinsatzes.

Da zwischenzeitlich der Motorsägen-Führerschein in vielen Bereichen Pflicht geworden ist, die Ausbildung der Feuerwehren aber vorher nicht normiert war, musste das ganze Lehrgangswesen in diesem Bereich neu organisiert werden.

Es galt nun den „normalen“ Motorsägen-Lehrgang mit dem Feuerwehrlehrgang zu kombinieren. Gemeinsam haben der Landesfeuerwehrverband des Saarlandes e.V. und die Unfallkasse des Saarlandes, die auch für die Feuerwehren zuständig ist, ein Konzept erarbeitet. Dieses deckt die Vorschriften der Berufsgenossenschaften und der Feuerwehren sowie die einsatztaktischen Aspekte und Besonderheiten ab. Ziel ist eine einheitliche Ausbildung im Saarland. Zuerst mussten die Ausbilder ausgebildet werden.

Erst dann konnten in unserer Feuerwehr wieder Lehrgänge für den Grundkurs, liegendes Holz, durchgeführt werden. Zwischenzeitlich sind auch Ausbilder für den Kurs vorhanden, in dem das Fällen von Bäumen wieder gelehrt wird.

Unter der Leitung von Andreas Klesius haben zehn Feuerwehrmänner aus den fünf Löschbezirken unserer Gemeinde den Aufbaulehrgang absolviert und bestanden. Dieser Lehrgang berechtigt auch zum Fällen von Bäumen. Im Bliesransbacher Wald wurden nach der theoretischen Unterweisung fleißig Bäume mit verschiedenen Fälltechniken gefällt. Diese wurden zuvor von unserer Försterin zu diesem Zweck freigegeben.


Unfall mit Personen auf Bahnstrecke in Rilchingen-Hanweiler

Am 25.05.2017 wurde die Freiwillige Feuerwehr Kleinblittersdorf zu einem bei uns nicht ganz alltäglichen Unfall gerufen. Der Unfall ereignete sich auf der B51 zwischen Rilchingen-Hanweiler und Auersmacher im „Honigtal“. Gemeldet war „Rilchingen-Hanweiler, Bahnhofstraße“. So musste die Einsatzstelle zuerst lokalisiert werden, nachfolgende Kräfte konnten dann gezielt die Einsatzstelle anfahren.

Bei einem missglückten Überholmanöver wurde das überholte Fahrzeug touchiert, geriet außer Kontrolle, überschlug sich und landete auf der einen Meter höher gelegenen Bahntrasse. Diese wird auch durch die Saarbahn genutzt. Der den Unfall verursachende Fahrer verübte offenbar Fahrerflucht, statt seinem Opfer zu helfen.

Die 29-jährige Fahrerin konnte sich selbst aus dem Fahrzeug retten. Wäre dies nicht möglich gewesen wäre wohl jede Rettung zu spät gekommen, denn kurz nach dem Unfall wurde das Fahrzeug durch eine Saarbahn erfasst und ca. 60 Meter  mitgeschleift. Auch die Insassen der Saarbahn hatten Glück, sie wurden nur leicht verletzt. Bedenkt man jedoch, was hätte passieren können und dass alles nur passiert ist, weil jemand ein paar Sekunden schneller sein wollte, macht sich bei uns Rettungskräften Fassungslosigkeit oder Unverständnis breit.

Aus feuerwehrtechnischer Sicht war an diesem Einsatz das besondere, dass er zum einen auf Bahngleisen stattfand und zum anderen die Saarbahn beteiligt war:

Einsätze auf Bundesbahngelände fallen in den Zuständigkeitsbereich der Deutschen Bahn. Deshalb kommt bei solchen Ereignissen auch die Bundespolizei. Wir führen zunächst nur Maßnahmen zur Rettung oder unmittelbaren Gefahrenabwehr durch. Alles was nicht zeitkritisch ist wird durch Kräfte der Bahn erledigt, wobei wir jedoch auf Anforderung der Bahn tätig werden dürfen.

Da die Saarbahn aber nicht nur auf Bahngleisen unterwegs ist, sondern auch auf dem eigenen Gleis, wird bei Saarbahnunfällen auch immer die Berufsfeuerwehr Saarbrücken alarmiert, die über Spezialausrüstung verfügt führt und speziell ausgebildet ist.

Dies erklärt das relativ große Aufgebot an Diensten an der Einsatzstelle.

Die Feuerwehr Kleinblittersdorf war mit sechs Fahrzeugen und rd. 45 Kräften aus den Löschbezirken Rilchingen-Hanweiler, Sitterswald und Kleinblittersdorf an der Einsatzstelle. Weitere standen an den Gerätehäusern in Bereitschaft. Polizei und Rettungsdienst wurden üblicherweise zum Einsatz gerufen. Zusätzliche waren noch die Bundespolizei sowie die Berufsfeuerwehr mit einem Kommandowagen, einem Rüstwagen und drei Kräften zur Stelle. Auch jeweils ein Notfallmanager der Bahn und der Saarbahn wurden zur Einsatzstelle beordert. Wegen der befürchteten Zahl der Verletzten wurden gleich weitere Rettungstransportwagen und Notarztfahrzeuge in Bewegung gesetzt, diese konnten aber schon auf der Anfahrt zurückbeordert werden. Aufgrund der Einsatzmeldung hat der Brandinspekteur des Regionalverbandes, der bei solchen Ereignissen immer alarmiert wird, entschieden ebenfalls die Einsatzstelle aufzusuchen.

Der Einsatzablauf war dann relativ unspektakulär. Die Dame aus dem PKW wurde vom Rettungsdienst übernommen und ins Krankenhaus gebracht. Die Insassen der Saarbahn wurden aus der Bahn gebracht, durch Rettungsdienst und Feuerwehr betreut, anschließend mit Einsatzfahrzeugen nach Auersmacher gebracht. Dort wartete schon ein Bus. Die Einsatzstelle wurde durch die Feuerwehr ausgeleuchtet. Nachdem die Berufsfeuerwehr festgestellt hatte, dass die Saarbahn nicht entgleist war, rückten die Berufsfeuerwehr und Teile der Feuerwehr Kleinblittersdorf wieder ab. Nachdem die Bahn zuerst aus eigener Kraft in den Bahnhof Rilchingen-Hanweiler zurückgekehrt war begann die größte Herausforderung dieses Einsatzes:

die Kommunikation. Die hochgefährlichen Oberleitungen mussten spannungsfrei gemacht und geerdet werden. Die vorherige Sperrung der Strecke und Abschaltung des Stromes erfolgte durch die Leitstelle der Bahn von Karlsruhe aus. Alle Informationen und Meldungen zu Sperrungen der Strecke, Abschaltung der Oberleitungen, Erdung usw. mussten von uns an unsere Einsatzleitstelle der Berufsfeuerwehr gehen, diese gab sie weiter an die Einsatzleitstelle der Bahn in Karlsruhe. Die Informationen der Bahn an uns gingen den gleichen Weg zurück.

Nun konnte ein zwischenzeitlich herbei gerufener Abschleppwagen mit seinem Kran das Fahrzeug von der Bahntrasse entfernen.

Dieser Unfall, bei dem es zum Glück keine größeren Verletzungen gab, ist aber ein gutes Beispiel für die gute Verzahnung von Rettungs- Sicherheits- und Sozialdiensten sowie der anderen Beteiligten. Die Einsatzleitstelle kann den Kräften vor Ort vieles abnehmen und durch ihre technischen Möglichkeiten (EDV, Internet) Unterstützung z.B. durch Recherchen, Telefonate usw. leisten. Im Vorfeld wurden verschiedene Einsatzszenarien durchgespielt und es ist hinterlegt bei welchem Ereignis wer alarmiert wird. Anhand der eingehenden Meldungen entscheidet der Einsatzdisponent schon ob er ggf. das Einsatzstichwort erhöht und zusätzliche Kräfte zu Beginn des Einsatzes mit alarmiert. Im Zweifel ist es immer besser es werden zu viele Kräfte und Geräte alarmiert, denn jede Nachalarmierung kostet Zeit. Zeit, die die Opfer vielleicht nicht haben.

Die Fotos wurden uns freundlicherweise von JB-Photography, Jan Bücheler zur Verfügung gestellt.

Und ein bischen Wehmut ist auch dabei……..

so sehr das neue Fahrzeug und das neue Feuerwehrhaus absolut notwendig sind, schwingt doch ein bischen Wehmut mit, wenn wir an die vielen Stunden denken, die wir mit und in unserem Feuerwehrfahrzeug und dem „alten“ Feuerwehrhaus verbracht haben.

„Unser“ TLF16 (Spitzname „Tanker“) hat uns über 45 Jahre zuverlässig begleitet. Von den jetzt aktiven Wehrleuten haben lediglich zwei, die dieses Jahr wohl in die Alterswehr wechseln, die Zeit vor dem Tanker in der Jugendwehr erlebt. Alle anderen kennen den Löschbezirk (LB) Auersmacher nicht ohne ihn, die meisten sind jünger als er. Bei Übungen, wenn wir „Alten“ wie uns die Jüngeren aus unerfindlichen Gründen nennen, mal unter uns sein wollen, wird geäppelt „Mit dem Tanker darf nur mitfahren wer älter ist als er“, was die Auswahl schon sehr einschränkt. Er war unser erstes Fahrzeug mit Wasser und setzte so neue Maßstäbe in unserem Löschbezirk. Er war über 15 Jahre das neueste und modernste Löschfahrzeug in unserer Gemeinde und bis zuletzt unser Ersteinsatzfahrzeug wenn wir in Nachbarlöschbezirke ausrückten. Der Tanker begleitete uns bei Übungen für und der Abnahme von Bronzenen, Silbernen und Goldenen Leistungsabzeichen. Er war zum Brand einer Raffinerie in Metz abkommandiert, war z.B. bei den Bränden der Firma Kettler und das Sarga dabei und war beim Brand der KLT letztes Jahr das erste Fahrzeug unseres LB vor Ort. Auch bei Hochwassereinsätzen hat er Einwohnern unserer Gemeinde wertvolle Dienste geleistet.

Unser Gerätehaus, das wir vor 30 Jahren mit viel Eigenleistung umbauten, ist uns auch sehr ans Herz gewachsen. Legendär sind für dabei gewesene noch die Tage des großen Hochwassers 1993, kurz vor Weihnachten. Auersmacher, Sitterswald und Hanweiler waren durch das Hochwasser von der Außenwelt abgeschnitten, einzige Zufahrt war ein durch das Wasser aufgeweichter Waldweg. Das Telefon in unserer gesamten Gemeinde war ausgefallen und Handys gab es erst sehr wenige. Notrufe mussten durch uns per Funk weitergegeben werden. So haben wir dann zwei Nächte in unserem Gerätehaus verbracht. Wir haben auf Tischen und Stühlen geschlafen und Kleidungsstücke als Kopfkissen genutzt. Der beste Platz war die Ablage zwischen zwei Glasvitrinen.

In solchen Situationen werden Legenden geboren, die man sich auch Jahre später erzählt. Wer nicht dabei war nicht dabei war kann diese Geschichten aber nicht richtig begreifen.

So schlimm die Folgen für viele Menschen waren, kann man als nicht direkt Betroffener im Nachhinein doch noch in Erinnerungen schwelgen und die Vergangenheit wird verklärt. Man erinnert sich an die wenigen schöneren Momente bei solchen Katastrophen, während man das Negative gerne verdrängt.

Zurückblickend betrachtet war es so eine ereignisreiche und schöne Zeit durch die uns unser „Tanker“ und unser Feuerwehrhaus begleitet haben. Beide waren ein wichtiger Bestandteil des Brandschutzwesens in unserer Gemeinde und haben so zu ihrer Zeit zur Sicherheit der Einwohner beigetragen.

Hilfeleistung bei Brand in Frankreich

Holz und Schreddermaschine brennen in Großblittersdorf; Grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Feuerwehr

In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde die Feuerwehr Kleinblittersdorf um 22:52 zu einem Brand gegenüber des REWE Marktes in Kleinblittersdorf alarmiert. Als Wehrführer Peter Dausend den gemeldeten Einsatzort erreichte, konnte er auf der französischen Seite eine weit in den Himmel reichende Rauchsäule und Flammen feststellen, was auf einen Hallenvollbrand hindeutete. Zur Erkundung der Einsatzstelle entschied sich Dausend die Grenze nach Frankreich zu überschreiten um die Französische Feuerwehr unterstützen zu können. Nachdem vor Ort eine gemeinsame Erkundung mit dem Französischen Einsatzleiter aus Großblittersdorf erfolgte, entschloss man sich für einen Erstangriff der bereitstehenden Feuerwehr aus Kleinblittersdorf. Gebrannt hatte keine Halle wie zunächst angenommen, sondern in einem Holzlager kam es aus bisher unbekannten Gründen zum Brand eines Holzstapels auf einer Fläche von ca. 2000 Quadratmeter und einer größeren Schreddermaschine. Da von Beginn des Einsatzes mit einer größeren Löschwassermenge zu rechnen war, ließ Wehrführer Dausend von der naheliegenden Saar drei Zuleitungen zur Einsatzstelle verlegten die durch den Einsatz von zwei Pumpen für genügend Löschwasser sorgten. Unter Atemschutz erfolgte zunächst eine Brandbekämpfung mit der französischen Feuerwehr im vorderen Bereich des Brandes, in dem sich auch der Schredder befand. Nachdem hier die ersten Flammen bekämpft waren, bildete man einen zweiten Abschnitt im hinteren Bereich des Holzstapels. Hier drohte sich das Feuer weiter auszubreiten, was aber durch den Einsatz eines Wasserwerfers und mehrerer Strahlrohre verhindert werden konnte. Vor Ort war auch Brandinspekteur Tony Bender. Da der Rauch in Richtung Kleinblittersdorf zog veranlasste er Schadstoffmessungen der Luft sowie eine Verkehrswarndurchsage, da die Sichtverhältnisse auf der B51 durch den Rauch teilweise sehr schlecht waren. Schadstoffmessungen durch ein spezielles Messfahrzeug aus dem Löschbezirk Brebach der Freiwilligen Feuerwehr Saarbrücken, ergaben zu keinem Zeitpunkt Messergebnisse die zu weiteren Maßnahmen der Bevölkerung hätten führen müssen. Da vorauszusehen war, dass sich der Einsatz über mehrere Stunden rausziehen wird, entschloss sich der französische Einsatzleiter Kommandant Jung, die deutschen Einsatzkräfte abzulösen wonach gegen 02:00 Uhr der Rückbau erfolgte und um 02:40 Uhr die Grenze nach Kleinblittersdorf wieder passiert werden konnte.  Seitens der französischen Feuerwehr wurden eigene Wasserleitungen von der Saar zur ca. 1,3 Kilometer entfernten Einsatzstelle verlegt um weiter den Brand abzulöschen. Im Einsatz waren seitens der Feuerwehr Kleinblittersdorf und dem Löschbezirk Brebach 48 Einsatzkräfte mit 11 Fahrzeugen, davon zwei in Bereitstellung sowie ein RTW. Auch Landesbrandinspekteur Timo Meyer war zur Einsatzstelle gekommen, um sich ein Bild des Brandausmaßes zu machen. Die französische Feuerwehr war nach Angaben von Kommandant Jung mit den Feuerwehren Großblittersdorf, Saargemünd, Forbach, Freyming-Merlebach, und Saaralbe sowie einem RTW und 50 Einsatzkräften vor Ort. Seitens der deutschen als auch der französischen Feuerwehr, gab es eine gute Zusammenarbeit was zu einem schnellen Löscherfolg führte.

(Rafael Mailänder, Pressesprecher F.F. RV SB)
Text und Fotos: Rafael Mailänder

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