Gemeinsame Übung Technische Hilfeleistung

Die Löschbezirke Kleinblittersdorf und Mitte sind die Löschbezirke in unserer Gemeinde, die mit speziellen Komponenten zur Technischen Hilfeleistung (Hilfeleistungssatz) ausgestattet sind. Am häufigsten wahrgenommen wird die Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten bzw. eingeschlossenen Personen. Dabei sollte pro Fahrzeug mit Eingeklemmten/Eingeschlossenen ein solcher Hilfeleistungssatz an der Einsatzstelle sein, damit parallel gearbeitet werden kann.

Mindestens einmal im Jahr findet eine gemeinsame Übung der beiden Löschbezirke statt. Dabei wird das Einsatzszenario so gewählt, dass beide Hilfeleistungssätze zum Einsatz kommen. Das Szenario für diese Übung wurde vom LB Mitte im Industriegebiet Hanweiler aufgebaut und die Einsatzkräfte wurden zur „Einsatzstelle“ gerufen. Es war, wie im Einsatz auch, nur bekannt, dass es sich um einen Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen handelte.

Im Einsatz hätte die Einsatzkräfte wohl ein Bild des Grauens erwartet: Ein PKW ist unter den Anhänger einer Landwirtschaftlichen Zugmaschine geraten. Ein zweiter PKW ist aufgefahren. Die Karosserien der PKW waren sehr stark deformiert und der Platz für die Insassen in den Fahrzeugen sehr eingeengt, sodass mit schweren Verletzungen zu rechnen war. Auch der jeweils „Innere Retter“ hatte arge Platzproblem. Innerer Retter ist eine Einsatzkraft, oft der Notarzt, die ins Innere des Fahrzeuges klettert und sich von dort um die verunfallte Person kümmert. Er kann auch die Arbeit der Feuerwehr unterstützen.

Aber auch für die Einsatzkräfte außen war es keine einfache Arbeit. Die Karosserieteile waren so ineinander verkeilt, dass der übliche Weg durch die Arbeit mit hydraulischer Schere und hydraulischem Spreizer nicht zum Ziel führte. Teilweise musste die Karosserie erst mittels hydraulischen Zylindern wieder annähernd in die ursprüngliche Lage gebracht werden. Teilweise mussten auch die Fahrzeugbleche zersägt werden um das Fahrzeug zu „öffnen“.

Die Planer der Übung, Timo Dahlem und Tobias Lehmann, und der Wehrführer der Gemeinde, Peter Dausend, waren als Beobachter mit dem Ablauf der Übung zufrieden.

Ein besonderer Dank gilt der Firma Bauausrüstungen Süppmeyer, die uns einen Bagger zur Verfügung gestellt hat, mit dem es erst möglich war, den Fahrzeugen die massiven Schäden zuzufügen.

Für Ihre Sicherheit:
Ihre Freiwillige Feuerwehr Kleinblittersdorf

Fotos Dominik Gummel und Markus Dincher

Auch Zusammenarbeit muss geübt werden

Im Ernstfall kann nur das funktionieren, was geübt wurde. So auch die Zusammenarbeit zwischen den Hilfsdiensten. Bei Brandeinsätzen erfolgt die Tätigkeit i.d.R. nacheinander. Die Feuerwehr rettet und übergibt die geretteten Personen an den Rettungsdienst. Dieser versorgt dann die Personen medizinisch.

Bei Verkehrsunfällen ist die Sache ganz anders gelagert. Die Rettung von eingeklemmten Personen zieht sich länger hin. Während dieser Zeit müssen die verletzen Personen medizinisch versorgt werden. Und dies bei absolutem Platzmangel. Man arbeitet im wahrsten Sinne des Wortes auf Tuchfühlung. Da das Wohl der verletzten Personen im Vordergrund steht muss die Kommunikation stimmen. Der Rettungsdienst bestimmt je nach Zustand der Personen die Art der Rettung. Für die technische Durchführung ist dann die Feuerwehr zuständig. Oberbegriff ist die patientenorientierte Rettung. Man unterscheidet von Sofortrettung bis hin zu schonender Rettung.

Bei einer Sofortrettung muss die verletzte Person in kürzest möglicher Zeit befreit werden. Die Situation ist so kritisch, dass man in Kauf nimmt, dass sich der Patient durch die Rettung weitere Verletzungen zuzieht. Bei der schonenden Rettung ist die Person stabil. Die Rettung soll für den Patienten möglichst schonend durchgeführt werden, was natürlich mehr Zeit erfordert. Zwischen diesen extremen Varianten gibt es natürlich noch Kompromisse. Und es kann vorkommen, dass aus einer schonenden Rettung plötzlich eine Sofortrettung wird, da sich der Zustand des Patienten geändert hat.

Um das zu üben hat der Löschbezirk Sitterswald gemeinsam mit dem Malteser Hilfsdienst e.V., Stadtgliederung Saarbrücken, eine gemeinsame Übung durchgeführt. Das Szenario war anspruchsvoll: Ein PKW war von der Fahrbahn eine Böschung hinunter gegen einen Baum gefahren. Die Böschung war steil, der Boden durch Regen aufgeweicht, das Gelände voll Sträucher und Hecken. Und es war dunkel. Zwei Personen (eine davon wurde von einem Dummy dargestellt) waren eingeklemmt und die Türen ließen sich nicht mehr öffnen. Wie meist im Ernstfall war der Rettungsdienst als erstes vor Ort. Man arbeitete das Szenario gemeinsam ab. Bis die zweite Person befreit war dauerte es ca. 50 Minuten. Nach der Übung fand eine gemeinsame Übungsbesprechung statt, in der auf Fehler hingewiesen und Verbesserungsvorschläge gemacht wurden. Auch wurden alternative Vorgehensweisen angesprochen.

Danach konnte man sich noch mit der Technik des jeweils anderen Hilfsdienstes befassen. Für die Feuerwehrleute war der Umgang mit Fahrtragen von Interesse, während für den Rettungsdienst Schere und Spreizer  Objekte der Aufmerksamkeit waren.

Danach wurden bei einem gemütlichen Zusammensein noch Erfahrungen ausgetauscht. Der LB Sitterswald bedankt sich beim Malteser Hilfsdienst für die Aufschlussreiche Teilnahme an der Übung.


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